Industrie-PCs sorgen für hohe Verfügbarkeit

Pünktlichkeit und Präzision im Lager

Ein spezielles Konzept hilft produzierenden Unternehmen, die Abläufe in der innerbetrieblichen Lagerlogistik zu verbessern. Zwei getrennte Kreisläufe und ein zentraler Umschlagplatz zwischen Lager- und Produktionshalle machen den neuartigen Ansatz aus. Als Kommunikations-, Navigations- und Kommissioniersystem dienen dabei robuste Industrie-PCs.

Industrie-PCs von Noax leisten einen wichtigen Beitrag, damit die Logistikabteilung der Witte Automotive im tschechischen Nejdek reibungslos arbeitet. \“Unser Ziel lautet: Die Warenverfügbarkeit an der Fertigungslinie möglichst nahe an 100 Prozent zu bringen. Aus diesem Grund haben wir unser Logistiksystem auf diese Weise eingerichtet\“, erklärt Aleš Blažek, IT-Projektleiter und Leiter der Software-Entwicklungsabteilung bei Witte. Um Material bedarfsgerecht an den Produktionslinien zur Verfügung zu stellen, setzt das Unternehmen auf das Milkrun-Konzept. Das Herzstück bildet dabei der innerbetriebliche Umschlagplatz, der sogenannte Bahnhof. Er steht als Schnittstelle zwischen der Lager- und der Produktionshalle. Hier sind zwei Mitarbeiter damit beschäftigt, aus dem Lager ankommende Milkrun-Züge zu ent- und neue Züge für die Produktion zu beladen. Sie tragen dafür Sorge, dass die leeren Behälter, die mit den Zügen aus der Produktion kommen, an der richtigen Stelle innerhalb der gekennzeichneten Flächen abgestellt werden.

Navigations- und Kommissioniersystem

Zum anderen füllen sie die Routenzüge mit dem für die nächste Tour erforderlichen Material, damit es in der richtigen Menge und zum richtigen Zeitpunkt an der Produktionslinie zur Verfügung steht. Sämtliche Zugfahrzeuge sind mit dem Industrie-PC Stapler-Computer C12 von Noax ausgerüstet. Für die Fahrzeugführer sind die IPCs Kommunikationszentrale, Navi und Kommissioniersystem in einem. Sie liefern alle nötigen Informationen, wie Auftrag, Ladung, Zielort und Route. Denn die interne Materialversorgung für die Produktion ist durchgetaktet. \“Zehn Minuten haben die Mitarbeiter am Bahnhof Zeit, um einen Zug zu ent- oder zu beladen. Denn nach zehn Minuten erscheint bereits der nachfolgende Zug\“, erklärt Process Engineer Vavruška. Verzögerungen oder Leerlauf kommen selten vor. Lokale Bestände von Vorprodukten nahe der Produktion sind so weit wie möglich reduziert und werden erst kurzfristig just in time angeliefert. Um das zu erreichen, haben die Mitarbeiter ein komplexes, internes Logistiksystem auf die Beine gestellt, das im Wesentlichen aus zwei Kreisläufen besteht. Im Lagerkreislauf bringt ein Zug bestehend aus einem Zugfahrzeug und mehreren Anhängern Rohstoffe, Halbzeuge und Vorprodukte aus verschiedenen Lagern oder von Lieferanten an den Bahnhof. Die Mitarbeiter hängen die Milkrun-Anhänger ab, entladen sie und und stellen sie, je nachdem, was die einzelnen Fertigungslinien bestellen, zu einem neuen Zug zusammen. Der neue Zug fährt vom Bahnhof an die jeweiligen Fertigungslinien. Die Aufteilung in zwei separate Kreisläufe hat den Vorteil, dass sich die Produktion besser und schneller mit dem Material versorgen lässt, das sie benötigt. Die Industrie-PCs auf den Zugfahrzeugen übernehmen in diesem System zentrale Funktionen: Sie zeigen den Wagenführern nicht nur die einzelnen Transportaufträge an. Um Stillstand und unproduktive Zeiten zu vermeiden oder den Weg zu verbessern, haben Mitarbeiter die Möglichkeit, die Aufträge in verschiedene Jobs einzuteilen.

Einfach, aber effizient

Für IT-Projektleiter Blažek besteht einer der entscheidenden Vorteile darin, dass die Abläufe auf diese Weise reibungslos funktionieren und eine eng getaktete Versorgung sicherstellen. Doch nicht nur als elektronische Kommissionierliste kommen die IPCs zum Einsatz. Die Software auf den Industrierechnern stellt den günstigsten Weg vom Lager zum Übergabepunkt, bzw. vom Übergabepunkt an den Zielort, als roten Faden dar. Blažek wollte damit seinen Kollegen ein Programm an die Hand geben, das ihnen die Arbeit so weit wie möglich erleichtert. \“Bedienung und Dateneingabe sollten intuitiv verständlich sein. Die Fahrer und Kommissionierer hier in der Logistik stellen sich auf die Fahrzeuge und wissen im Prinzip sofort, wie das System funktioniert. Dazu brauchen sie keine aufwendige Schulung.\“ Die Programme auf den Stapler-Terminals haben Blažek und seine Kollegen selbst entwickelt. Somit war es ihnen möglich, die Funktionen der Software an die Bedürfnisse des Unternehmens und der Mitarbeiter anzupassen.

Spürbare Verbesserungen in der Logistik

Witte Automotive konzipierte die Logistik-Lösung, um zwei maßgebliche Ziele für die Produktion zu erreichen: Zum einen stellt das System eine sehr gute Versorgung der Fertigungslinien sicher, und zwar zu einem Bruchteil der Kosten einer konventionellen Materialwirtschaft. Vorteilhaft wirkt sich dabei aus, dass das Unternehmen keine Güter in der Fertigung zwischenlagert. Zum zweiten wollte das Projektteam mit der Lösung die Schnelligkeit und Präzision in der Logistik verbessern. Als es das Logistik-System plante, stand die Frage im Raum, wie die Informationen zu den Mitarbeitern auf den Fahrzeugen gelangen: via Handheld oder per Industriecomputer. Blažek und seine Kollegen wählten die Variante Industrie-PC. \“Ausschlaggebend für uns waren die Robustheit und der Service, weniger der Preis\“, erklärt der IT-Projektleiter. Die Fahrzeuge und mit ihnen auch die Touch-PCs sind sowohl im Innen- als auch im Außenbereich unterwegs. Daher müssen die Industrie-PCs mit Schocks, Rütteln, Vibration, Hitze oder Kälte zurechtkommen, ohne dass ihre Funktionen beeinträchtigt werden. Die Widerstandsfähigkeit der robusten PCs gegen Vibrationen und Temperaturschwankungen steht in diesem Fall im Vordergrund. \“Dazu kommt\“, führt der Projektleiter fort, \“dass der Touchscreen der Industriecomputer unseren Mitarbeitern hohen Bedienkomfort bietet.\“ Durch den Einsatz der Industrie-PCs im Rahmen der internen Logistiklösung ließ sich zudem der Materialfluss verbessern und die Warenverfügbarkeit auf die Bedürfnisse der Produktion anpassen.

noax Technologies AG
http://www.noax.com

Das könnte Sie auch Interessieren

Weitere Beiträge

Bild: Phoenix Contact GmbH & Co. KG
Bild: Phoenix Contact GmbH & Co. KG
SHL nutzt NearFi-Technologie zur Automatisierung von Drehtischen

SHL nutzt NearFi-Technologie zur Automatisierung von Drehtischen

Seit 1989 baut SHL Anlagen für das automatisierte Schleifen, Polieren und Entgraten. Zur Bearbeitung von Werkstücken werden Maschinen benötigt, welche die gefertigten Teile um 360° schwenken können. Eine physische Verbindung zur Profinet-basierten Übertragung der Sensordaten in beweglichen Anwendungen erweist sich als störanfällig. Deshalb nutzt das Unternehmen die kontaktlose Energie- und Echtzeit-Ethernet-Lösung NearFi von Phoenix Contact zur verschleiß- und wartungsfreien Kommunikation.

mehr lesen
Bild: Ceratizit Deutschland GmbH
Bild: Ceratizit Deutschland GmbH
Werkzeuge – immer passend

Werkzeuge – immer passend

Eine digitalisierte Fertigung hat viele Gesichter… und Recker Technik aus Eschweiler setzt ihr auf jeden Fall einen Smiley auf. Dort bringt die Produktion mit digitalen Zwillingen mehr Effizienz in den Alltag sowie gleichzeitig mehr Überblick über das Toolmanagement und die Werkzeugkosten. Mit dabei: Zwei Tool-O-Maten, die intelligenten Werkzeugausgabesysteme von Ceratizit – dank denen immer das passende Werkzeug für den Job zur Hand ist.

mehr lesen
Bild: Hainbuch GmbH
Bild: Hainbuch GmbH
„Wie passende Spanntechnik die Automation voranbringt“

„Wie passende Spanntechnik die Automation voranbringt“

Zunehmend individuellere Kundenanforderungen, mehr Schwankungen im Auftragseingang und weniger Fachkräfte – diese Faktoren beeinflussen die Fertigungsplanung zunehmend. Gerade bei kleinen Herstellungschargen mit Losgrößen unter 100 macht in diesem Spannungsfeld die Automatisierung, etwa von Hainbuch, den Unterschied. Ein entscheidender Ansatzpunkt in der Umsetzung ist neben Maschine, Roboter und Bediener der Rüst- und Spannprozess.

mehr lesen
Bild: Schunk SE & Co. KG Spanntechnik
Bild: Schunk SE & Co. KG Spanntechnik
Futter für die Ewigkeit

Futter für die Ewigkeit

Siemens Energy setzt für die Präzisionsbearbeitung an einer Horizontaldrehmaschine Magnos Elektropermanent-Magnetspannfutter von Schunk ein. Dank der gleichmäßig dauerhaft wirkenden Magnetspannkraft erfolgt das Spannen der Werkstücke deformations- und vibrationsarm – für eine ausgezeichnete Bearbeitungs- und Oberflächenqualität. Mit der zugehörigen App lässt sich die Spannsituation simulieren und sicher parametrieren.

mehr lesen