Mobiles Bedienen und Beobachten: Es muss nicht immer kabellos sein

Heute werden hohe Anforderungen an ein Maschinenbediensystem gestellt, damit Anwender ihre Aufgaben optimal lösen können. Inbetriebnahme- und Wartungsaufgaben, als auch Aufgaben des laufenden Betriebs müssen vom Bediensystem abgedeckt werden. Die Lösung muss gleichzeitig den Ansprüchen an Wirtschaftlichkeit und geringen Kosten in der Anschaffung sowie im Betrieb gerecht werden. Die Auswahl geeigneter Bediensysteme muss sich daran strikt orientieren.

Der rechtzeitige Zugang zu präzisen und sicheren Informationen und die Möglichkeit, flexibel an jedem Ort auf besondere Gegebenheiten schnell reagieren zu können, sind in modernen Produktionsanlagen heute wichtiger denn je. Immer wenn Mobilität beim Bedienen und Beobachten sowie Sichtkontakt zum Prozess notwendig sind, bringen Handbediensysteme entscheidende Vorteile. Moderne Handbediensysteme verfügen über ein ausgereiftes Sicherheitskonzept, eine industrietaugliche Bauweise und wählbare Datenschnittstellen. Basis ist ein leis-tungsfähiges Betriebssystem Windows CE 5.0 oder höher. Die Projektierung erfolgt mittels hoch funktioneller und bedienerfreundlicher Software, die je nach Anwendungsfall eingesetzt wird und dem Bediener zugeschnittene Lösungen ermöglicht, als auch keine Wünsche mehr offen lässt. Und nicht zuletzt muss die Mensch-Maschine-Schnittstelle außerdem offene Schnittstellen nicht nur zur Steuerung, sondern auch zum Scada- oder ERP-System zur Verfügung stellen.

Kabel versus Funk

Die mobilen Geräte unterscheiden sich neuerdings in ihrer Ausführungsform in kabelgebundene Technologien oder nicht kabelgebundene Technologien, den so genannten WLAN-Varianten. Zu beachten ist, dass im Gegensatz zu kabelgebundenen mobilen Bediengeräten eine spezielle Infrastruktur bei nicht kabelgebundenen Lösungen notwendig ist, die zuvor aufgebaut werden muss. Zur Kommunikation wird mindestens ein Access-Point benötigt sowie Transponder zur Ortung des Mobil Panels. Allein die Infrastruktur kostet deutlich mehr als ein kabelgebundenes Gerät. Alles in allem muss man bei der Mindestausstattung mit einem Vierfachen der Kosten rechnen, diese entsprechen einem Stückzahlverhältnis von 1:4 zu Gunsten der kabelgebundenen Lösung. Liegt die Infrastruktur nicht vor und soll das mobile Gerät lokal an weiteren Orten eingesetzt werden, dann erhöhen sich die Investitionskosten als Gesamtbetrag sehr deutlich. Die Investitionen in Geräte und Infrastruktur sind um ein Vielfaches höher, da die Geräte über entsprechende Baugruppen verfügen, die notwendig sind, diese in der Infrastruktur zu betreiben, als auch die Entwicklungskosten und Zertifizierungskosten auf geringere Volumen umgelegt werden. Die Freiräume hinsichtlich der Investitionen werden dadurch eingeschränkt, da die Mittel an dieser Stelle für eine derartige Lösung gebunden werden und für andere Investitionen nicht mehr zur Verfügung stehen.

Sicher kabelgebunden

Um technische und wirtschaftliche Freiräume für den Anwender zu schaffen, entwickelte Sütron das Handbediensystem HT06AT aus der Produktfamilie Mobil Line. Die neuen Handbediensysteme bieten insbesondere die Möglichkeit, Sicherheitsfunktionen mobil an jedem Punkt der Maschine oder Anlage zur Verfügung zu stellen – ohne hohe Anforderungen an eine, zugegebenermaßen recht schicke, aber spezielle Infrastruktur, die nicht für jede Applikation notwendig ist. Es besitzt einen dreistufigen Zustimmtaster, der den Schutz von Mensch und Maschine in kritischen Situationen sicherstellt. Die Gerätevarianten mit zusätzlichem Stop-Taster können über Linkboxen in den Not-Aus-Kreis einer Maschine oder Anlage eingebunden werden. Stop- und Zustimmtaster sind den Sicherheitsvorschriften entsprechend zweikreisig ausgeführt.

Ethernet inklusive

Durch die integrierte Ethernet-Schnittstelle ist eine hohe Datenübertragungsrate zur Realisierung komplexer Visualisierungsaufgaben sichergestellt. Optional sind weitere Schnittstellen verfügbar wie Profibus, MPI, CAN und Interbus.

Seiten: 1 2Auf einer Seite lesen

Phoenix Contact Electronics GmbH
http://www.suetron.de

Das könnte Sie auch Interessieren

Weitere Beiträge

Bild: Ceratizit Deutschland GmbH
Bild: Ceratizit Deutschland GmbH
Werkzeuge – immer passend

Werkzeuge – immer passend

Eine digitalisierte Fertigung hat viele Gesichter… und Recker Technik aus Eschweiler setzt ihr auf jeden Fall einen Smiley auf. Dort bringt die Produktion mit digitalen Zwillingen mehr Effizienz in den Alltag sowie gleichzeitig mehr Überblick über das Toolmanagement und die Werkzeugkosten. Mit dabei: Zwei Tool-O-Maten, die intelligenten Werkzeugausgabesysteme von Ceratizit – dank denen immer das passende Werkzeug für den Job zur Hand ist.

mehr lesen
Bild: Hainbuch GmbH
Bild: Hainbuch GmbH
„Wie passende Spanntechnik die Automation voranbringt“

„Wie passende Spanntechnik die Automation voranbringt“

Zunehmend individuellere Kundenanforderungen, mehr Schwankungen im Auftragseingang und weniger Fachkräfte – diese Faktoren beeinflussen die Fertigungsplanung zunehmend. Gerade bei kleinen Herstellungschargen mit Losgrößen unter 100 macht in diesem Spannungsfeld die Automatisierung, etwa von Hainbuch, den Unterschied. Ein entscheidender Ansatzpunkt in der Umsetzung ist neben Maschine, Roboter und Bediener der Rüst- und Spannprozess.

mehr lesen
Bild: Schunk SE & Co. KG Spanntechnik
Bild: Schunk SE & Co. KG Spanntechnik
Futter für die Ewigkeit

Futter für die Ewigkeit

Siemens Energy setzt für die Präzisionsbearbeitung an einer Horizontaldrehmaschine Magnos Elektropermanent-Magnetspannfutter von Schunk ein. Dank der gleichmäßig dauerhaft wirkenden Magnetspannkraft erfolgt das Spannen der Werkstücke deformations- und vibrationsarm – für eine ausgezeichnete Bearbeitungs- und Oberflächenqualität. Mit der zugehörigen App lässt sich die Spannsituation simulieren und sicher parametrieren.

mehr lesen