Neue Trends setzt das BMWI-Verbundprojekt marion (Mobile autonome kooperative Roboter in komplexen Wertschöpfungsketten). Claas, weltweit führend in der Landtechnik, entwickelte mit Forschern ein Planungssystem, das für Mähdrescher und Überladefahrzeug aufeinander abgestimmte Fahrrouten berechnet. Wichtige Messgrößen sind Füllstände, abgeerntete Flächen, schwankende Erträge sowie Position und Geschwindigkeit der GPS-gelenkten Maschinen. \“Maschinen, die sich miteinander abstimmen, erzielen gemeinsam eine höhere Produktivität, als wenn jede Maschine für sich allein handelt\“, sagt Dr. Hermann Garbers, Geschäftsführer Technologie und Qualität von Claas. Auf einem Testgelände in der Nähe des Claas-Stammwerks Harsewinkel funktioniert dies bereits.
Automation schont Ressourcen
Die dänische Firma Kongskilde Industries A/S entwickelte die Agrarplattform Vibro Crop Robotti, ein eigenständiges Modul mit elektrischem Riemenantrieb für den Anschluss verschiedener Arbeitsgeräte. Damit kann der Roboter hochpräzise Saat ausbringen und mechanisch Unkraut bekämpfen, besonders in Reihenkulturen. Mit weniger Ressourcenaufwand erzielt der Landwirt so mehr Ertrag und schützt – dank sensorbasierter Messtechnik – mit gezielter Düngerabgabe und weniger Chemikalien die Umwelt.
Technik für eine intakte Umwelt
Ebenfalls eine dänische Innovation ist der Robovator der F. Poulsen Engineering ApS für das selektive Hacken in gepflanzten Reihenkulturen. Digitalkameras erkennen Unkräuter angesichts der Pflanzenhöhe und geben einen Impuls an die hydraulische Hackschare, wobei die Hackmesser ein- und ausschwenken. Der Gärtner kann jederzeit eingreifen und manuelle Einstellungen vornehmen. Der Robovator arbeitet mit eigener Strom- und Ölversorgung und einer Geschwindigkeit bis zu 4km/h, auch nachts, und eignet sich besonders für Bio-Betriebe, die Unkräuter ohne Chemie bekämpfen.
Gesunde Kühe – gute Milch
Die niederländischen Lely Industries, marktführend für Robotermelksysteme, liefern die ganze Kette von Stallreinigern bis zu automatischen Fütterungssystemen und den Lely Astronaut Melkroboter. Ausschlaggebend ist, dass die Roboter Fütterungssignale erkennen und damit die Rationszusammensetzung, Futterqualität und Fütterungstechnik bedarfsgerecht anpassen. Serge Loosveld, Software Engineering Manager von Lely, ist stolz auf die Kooperation mit Lely Triodor in Instanbul, Spezialist für Softwareentwicklung, HMI-Schnittstellen, mobilen Apps und eingebetteter Software für Maschinen: \“Zusammen erarbeiteten wir das erste webbasierte Managementsystem\“, so Loosveld. \“Es liefert fast 10.000 Milchviehhaltern rund um den Globus Daten über Gesundheit, Produktivität und Wohlbefinden ihrer Kühe sowie betriebsspezifische Informationen zum Herdenmanagement, es erhöht Produktivität und Qualität, senkt zudem die Kosten.\“