Kundenspezifische Sicherheit

OEM-Varianten von Sicherheits-Kompaktsteuerungen
Die Welt des Maschinenbaus wird komplexer, und mit ihr auch die Anforderungen an die Maschinensicherheit. Deshalb entscheiden sich immer mehr Hersteller von Maschinen für kundenspezifisch angepasste Sicherheitssteuerungen. Bei Schmersal ist aus diesem Trend ein ganzer Geschäftsbereich entstanden.

Einbindung von Analogwerten in den Sicherheitskreis

Ein großer Teil der realisierten Lösungen nutzt die Möglichkeit, die sich aus den sicheren analogen Eingängen der Kompaktsteuerung ergeben. Sie erlauben die Einbindung von prozesskritischen analogen Größen wie Temperatur, Druck und Durchfluss in das Sicherheitskonzept. Konkret heißt das: Der Maschinenbauer kann analoge Werte erfassen und z.B. einen Grenzwert vorgeben, bei dessen Erreichen der Sicherheitskreis ein sicheres Abschalten der Maschine veranlasst. Diese Funktion verwendet z.B. ein Hersteller von Steuerungs- und Visualisierungssystemen für Thermoprozesse. Er hat die Sicherheitssteuerung in die betriebsmäßige SPS-Steuerung integriert. Diese überwacht das Watchdog-Signal der betriebsmäßigen Steuerung und schaltet sie bei Ausbleiben des Signals nach einer Karenzzeit ab. Die Sicherheitssteuerung ist dann in der Lage, sämtliche Aktoren wie z.B. Heizung und Lüftung abzuschalten. Somit ist der Temperaturwert in den Sicherheitskreis integriert, und das \’Aufgabengebiet\‘ der Sicherheitssteuerung reicht weit über die klassische Maschinensicherheit hinaus. Das Analogsignal wirkt somit auch direkt auf die Schutzeinrichtung.

Einsatz bei der Brandbekämpfung

In einem anderen Anwendungsfall hat ein Hersteller von Plasmabehandlungsanlagen für Kunststofffolien einen Strömungswächter in den Sicherheitskreis der Protect Select OEM-Steuerung integriert. Auf diese Weise kann das Verriegeln der Schutztür in Abhängigkeit von der Gaskonzentration im Arbeitsraum der Maschine gesteuert werden. In Brandbekämpfungsanlagen kommt die Steuerung zum Einsatz, um die Leitungs- und Ventiltechnik in den einzelnen Löschbereichen zu überwachen und die entsprechenden Signale zu übertragen. Dabei wird mit Hilfe der analogen Eingänge auch die Signalgüte erfasst. Damit wird sichergestellt, dass Störungen auf dem Signalweg sofort erkannt und gemeldet werden. Die Zweikanaligkeit und der Aufbau der Steuerung nach den Anforderungen der Maschinenrichtlinie bieten die Gewähr, dass einerseits kein Fehlalarm ausgelöst wird und andererseits das System zuverlässig aktiviert wird, wenn tatsächlich ein Brand entsteht. Bei der Anpassung der Software folgten die Application Engineers den Vorgaben der VdS 2540.

Fazit

Aus Sicht des Maschinenbauers werden mit der beschriebenen Kombination von flexibler Sicherheits-Kompaktsteuerung und kundenspezifisch programmierter Sicherheits-Software die Möglichkeiten ausgeschöpft, die sich aus der zunehmenden Verlagerung der Sicherheitsfunktionen von der Hardware- auf die Software-Ebene ergeben. Funktionen, die für die Maschinensicherheit erforderlich bzw. erwünscht sind, lassen sich somit besser in Prozesse integrieren – mit der Konsequenz der optimalen Integration von Maschinensicherheit und Produktivität.

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K.A. Schmersal Holding
http://www.schmersal.de

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