Systemlösung für Sicherheits-Lichtschranken

Hinstellen, anschließen – fertig!

Arbeitssicherheit muss nicht kompliziert sein. Wie das geht, zeigt Leuze electronic. Welche Vorteile bringen Muting-Systemlösungen auf Basis der Mehrstrahl-Sicherheits-Lichtschranken MLD 500 und was verbirgt sich hinter dem sogenannten Baukasten-Konzept? Ein Gespräch mit Produktmanager Dr. Stefan Mohr.

Herr Dr. Mohr, was waren die Gründe für Leuze electronic, sogenannte Sicherheits-Lichtschranken-Sets zu konzipieren?

Mohr: Anlagenhersteller, die Zugangssicherungen mit Muting realisieren wollen, stehen oft vor dem Problem, dass viele einzelne Komponenten ausgesucht, bestellt, eingebaut und aufeinander abgestimmt werden müssen – sowohl elektrisch wie auch mechanisch. Schneller und einfacher geht das mit den vielfältigen, bereits vormontierten Systemen aus dem Leuze electronic Set-Baukasten. Unsere Sicherheits-Lichtschranken-Sets decken die gängigsten Absicherungen in der Intralogistik, beispielsweise an Palettierern, Wicklern und Roboterzellen auf Anhieb komplett ab.

Wieso ist das Errichten dieser Absicherungen so zeitaufwändig?

Mohr: Bei Schutzeinrichtungen mit Muting-Funktionen werden einzelne Komponenten zum Teil bei verschiedenen Lieferanten bestellt und mit hohem Aufwand zu einem gesamten Sicherheitssystem zusammengesetzt. Das betrifft sowohl die elektrischen als auch die mechanischen Komponenten. Hier kann es bereits in der Planungsphase einer Anlage für den Konstrukteur schwierig sein, die richtigen und passenden Komponenten auszuwählen. Daneben erweist sich oft erst auf der Baustelle die Zeit für die Inbetriebsetzung eines Muting-Systems als kritisch, denn in der Summe hat man es bei diesen Absicherungen mit einem Mehraufwand für die Installation, Justage und Einbindung der Sicherheitstechnik in den Abschaltkreis der Maschinen zu tun. Da kommt schnell einiges zusammen.

Sie erwähnten den sogenannten \’Set-Baukasten\‘. Was hat es damit auf sich?

Mohr: Um den Errichtungsaufwand zu reduzieren, haben wir uns ein besseres und durchgängiges Konzept für die eingangs erwähnten Zugangssicherungen, vor allem mit Muting, überlegt. Das Resultat ist der Set-Baukasten. Dabei ist als zentrales Element eine Mehrstrahl-Sicherheits-Lichtschranke MLD 500 in einer komplett überarbeiteten UDC Gerätesäule bereits vormontiert. Bei der Baureihe MLD 500 hat der Anwender die Wahl zwischen Sender-Empfänger-Systemen oder Transceivern mit Umlenkspiegeln. Er hat weiterhin die Wahl zwischen 2-, 3- oder 4-strahligen Systemen, und diese entweder mit einfacher Abschaltfunktion oder mit individuell passender Muting-Funktion, wobei ein Muting-Leuchtmelder bereits integriert ist. Der Baukasten enthält zudem die vorjustierten Muting-Sensor-Sets, die sich an die neuen UDC Gerätesäulen jetzt ganz variabel in Höhe und Ausrichtung anschrauben und an einer innenliegenden Lokal-Anschlussbox komfortabel an die Sicherheits-Lichtschranke MLD 500 anschließen lassen. Diese Muting-Sensor-Sets sind im Prinzip seitliche Montagearme, die bereits mit Muting-Lichtschranken aus der Leuze electronic Baureihe 25B ausgestattet wurden, das heißt, sie sind vormontiert und justiert.

Wie komplex ist das Set für den Einkäufer bzw. für denjenigen, der sich um die Beschaffung kümmern muss?

Mohr: Das Sicherheits-Lichtschranken-Set mit allen Komponenten ist beziehbar unter Angabe einer einzigen Artikelnummer – und nicht, wie bisher, durch die Auflistung vieler zu bestellender Einzelpositionen. Dadurch vereinfacht sich die Bestellung ungemein. Alles, was benötigt wird, kommt am gleichen Tag – vormontiert und einsatzfertig. In der Summe bietet Leuze mit den Sicherheits-Lichtschranken-Sets auf Basis des Baukastens durchdachte Lösungen, die den Anforderungen des modernen Maschinen- und Anlagenbaus entsprechen, gleichgültig ob 2-, 3- oder 4-strahlige Systeme gewünscht sind. Mit den Sets lassen sich Zugangssicherungen in verschiedenen Schutzhöhen sowohl mit 2-Sensor- als auch mit 4-Sensor-Muting, wahlweise zeitgesteuert oder sequenzgesteuert in den üblichen Anwendungen für Gefahrbereichs-Ausfahrten, -Einfahrten oder richtungsunabhängig schneller, einfacher und folglich auch kostengünstiger realisieren.

Von Einfachheit ist ja häufig die Rede, sehr oft sieht die Praxis dann doch ganz anders aus. Sie sprechen von \’Hinstellen und Anschließen\‘ – klingt das nicht etwas provokant?

Mohr: Nein, es entspricht der Realität. Die UDC-Gerätesäule ermöglicht aufgrund ihres Federfußes zum Beispiel an Rollenbahnen und Palettenübergabestationen eine einfache Montage – freistehend und fest verankert am Boden. Eine exakte vertikale und axiale Ausrichtung ist leicht möglich. Federelemente im Fuß der Säulen gewährleisten übrigens eine selbstständige Rückstellung nach mechanischen Stößen. Weiterhin wurde auch für die Verkabelung bereits alles vorbereitet, beispielsweise durch die integrierte Lokal-Anschlussbox für die Muting-Sensor-Sets. Auch kann optional eine Anzeige- und Bedieneinheit mitgeliefert werden. Diese sogenannte Bedienbox ist für die direkte Montage am Schutzzaun vorgesehen. Sie verfügt über einen Rücksetz-Taster für die Anlauf-/Wiederanlaufsperre und für das Freifahren nach einem Muting-Fehler – Muting-Restart/Override. Damit wäre auch diese Anforderung, falls gewünscht, gleich mit erledigt.

Bleibt der Anwender mit diesen Sets überhaupt in der Lage, individuelle Konstruktionen nach seinen Anforderungen umzusetzen?

Mohr: Der Anwender wird durch die Vorkonfiguration natürlich nicht eingeschränkt. Er kann jederzeit die Lage und Justage der Sensoren nach seinen Anforderungen und Bedürfnissen ändern – ohne Abstriche bei Funktionalität und Design machen zu müssen. Auf Wunsch können alle im Baukasten enthaltenen Komponenten beliebig kombiniert werden. Damit ist nahezu jede Aufgabenstellung flexibel und individuell lösbar. Bei alledem wurde viel Wert auf eine hohe Verfügbarkeit und Rückwirkungsfreiheit gelegt, das heißt, eine Anpassung der Anlage an die Sicherheitstechnik ist nicht notwendig. Zudem sind alle Leitungen unter einer farbneutralen Abdeckung geschützt und nicht sichtbar verlegt. Damit unterstützen die Sicherheits-Lichtschranken-Sets auch die Forderung nach einem modernen, ansprechenden und robusten Anlagendesign.

Herr Dr. Mohr, vielen Dank für das Gespräch.

Leuze electronic GmbH+Co.KG
http://www.leuze.de

Das könnte Sie auch Interessieren

Weitere Beiträge

Bild: Ceratizit Deutschland GmbH
Bild: Ceratizit Deutschland GmbH
Werkzeuge – immer passend

Werkzeuge – immer passend

Eine digitalisierte Fertigung hat viele Gesichter… und Recker Technik aus Eschweiler setzt ihr auf jeden Fall einen Smiley auf. Dort bringt die Produktion mit digitalen Zwillingen mehr Effizienz in den Alltag sowie gleichzeitig mehr Überblick über das Toolmanagement und die Werkzeugkosten. Mit dabei: Zwei Tool-O-Maten, die intelligenten Werkzeugausgabesysteme von Ceratizit – dank denen immer das passende Werkzeug für den Job zur Hand ist.

mehr lesen
Bild: Hainbuch GmbH
Bild: Hainbuch GmbH
„Wie passende Spanntechnik die Automation voranbringt“

„Wie passende Spanntechnik die Automation voranbringt“

Zunehmend individuellere Kundenanforderungen, mehr Schwankungen im Auftragseingang und weniger Fachkräfte – diese Faktoren beeinflussen die Fertigungsplanung zunehmend. Gerade bei kleinen Herstellungschargen mit Losgrößen unter 100 macht in diesem Spannungsfeld die Automatisierung, etwa von Hainbuch, den Unterschied. Ein entscheidender Ansatzpunkt in der Umsetzung ist neben Maschine, Roboter und Bediener der Rüst- und Spannprozess.

mehr lesen
Bild: Schunk SE & Co. KG Spanntechnik
Bild: Schunk SE & Co. KG Spanntechnik
Futter für die Ewigkeit

Futter für die Ewigkeit

Siemens Energy setzt für die Präzisionsbearbeitung an einer Horizontaldrehmaschine Magnos Elektropermanent-Magnetspannfutter von Schunk ein. Dank der gleichmäßig dauerhaft wirkenden Magnetspannkraft erfolgt das Spannen der Werkstücke deformations- und vibrationsarm – für eine ausgezeichnete Bearbeitungs- und Oberflächenqualität. Mit der zugehörigen App lässt sich die Spannsituation simulieren und sicher parametrieren.

mehr lesen