Herausgelöste Steuerung

Durchflussregler an Industrial Ethernet anbinden
Die Geräteplattform EDIP (Efficient Device Integration Platform) bietet die Möglichkeit, mehrere Sensor-Aktor-Module, z.B. Massendurchflussregler bzw. -messer, über eine übergeordnete System-Steuereinheit in ein Industrial Ethernet Netzwerk einzubinden.

Bei seinen neuen Mass Flow Controller (MFC) / Mass Flow Meter (MFM) hat Bürkert steuerungsrelevante Elemente herausgelöst. Die Steuerungsaufgaben übernimmt eine übergeordnete Steuerung, die Sensor-Aktor-Module (SAM) wie MFC über einen Systembus anspricht. Die SAMs sind mit einer Schnittstelle für den proprietären Bürkert-System-Bus (büS) ausgestattet. Enthielt bisher jeder MFC/MFM eigene Steuerungshardware, kommt jetzt die Systemsteuereinheit (SCU) Typ ME2X zum Einsatz. Diese kann bis zu 16 Regelkreise (z.B. SAMs) auf einmal kontrollieren und fungiert als Gateway zwischen Industrial Ethernet und dem büS. Damit kann die Feldgeräteebene direkt an das Industrial Ethernet angebunden werden. Der Systembus basiert auf CANopen, arbeitet jedoch mit Autoadressierung und ohne einen Master im System. Ist in der Kundenanwendung bereits CAN vorhanden, kann mit einem Kippschalter am Gerät von büS zu CANopen umgeschaltet werden. Die Verlagerung der Steuerungshardware von den MFC/MFM in die SCU macht sich besonders in Anwendungen mit vielen Regelkreisen bezahlt. Nicht nur die vereinfachten Durchflussregler/-messer, sondern auch die Reduktion auf eine einzige Ethernet-Schnittstelle in der zentralen Steuereinheit tragen zur einfachen Implementierung und Effizienz der Anlage bei. Die zentrale Steuereinheit ist modular konzipiert. Die benötigte Anzahl an Gateway-Modulen wird nebeneinander auf eine gemeinsame Backplane gesteckt, die Hutschienenmontage erlaubt. Hinzu kommt noch je ein büS-Input- und ein büS-Output-Modul. Optional können spezielle I/O-Module in die SCU integriert werden. Zwei RJ45 Steckverbinder stellen die Verbindung zum Ethernet her, ein Mini-USB-Port dient dem werksseitigen Service. Die Geräteplattform EDIP umfasst eine Vielzahl an Funktionen, abgestimmte HMI-Geräte und weitere Services, die eine Systemintegration neuer Geräte erleichtert. Während bei einer Kombination mehrerer Ventilfunktionen die Signalanzahl noch überschaubar ist, steigt die Informationsanzahl mit einer Anbindung von Sensoren deutlich an. Die Geräteplattform wird zukünftig Bedienung, Kommunikation und Schnittstellen vieler Prozessgeräte vereinheitlichen. Sie besteht im Wesentlichen aus den drei Säulen Kommunikation, Software und Hardware. Alle Teilnehmer sind gleichberechtigt und können vom Anwender eine funktionale Adresse bekommen. Der Nachrichtenempfänger (Consumer) überwacht seine Informationslieferanten (Producer) und meldet bei Ausbleiben der Informationen einen Fehler. Mit EDIP lassen sich unterschiedliche Hardware-Modulbaukästen realisieren. So eignet sich die Geräteplattform sowohl für kompakte Feldgeräte, IP-geschützte Module als auch für die Verwendung in Schaltschränken. Der modulare Aufbau der Plattform erlaubt eine Anpassung der Geräte an individuelle Kundenwünsche und ermöglicht kurze Lieferzeiten. Alle elektronischen Bürkert-Geräte werden die neue Schnittstelle zukünftig unterstützen.

Ein weiterer wichtiger Baustein ist die PC-Software Communicator. Das auf MS-Windows basierende Programm dient der Konfiguration bzw. Parametrierung aller Produkte mit elektrischen Komponenten und kann kostenfrei bezogen werden. Neben der Grundfunktion Konfiguration/Parametrierung beinhaltet die Software u.a. auch Datenlogger, Oszillograph, grafische Programmieroberfläche und eine Lizenzverwaltung. Mit der Software vorgenommene Einstellungen lassen sich abspeichern, modifizieren, ausdrucken und auf andere Geräte übertragen. Ein Zugriff auf das Netzwerk ist im laufenden Betrieb möglich und auch die Option mehrere Geräte gleichzeitig anzuschließen ist gegeben. Ein weiteres Highlight ist die User-f(x)-Funktion, die aus dem Communicator gestartet wird. Sie ermöglicht die Programmierung kundenspezifischer Systemsteuerungen. Von der SCU eingelesene Signale (z.B. über ein I/O-Modul) können dabei mit verarbeitet werden.

Bürkert GmbH & Co. KG
http://www.burkert.com

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