Störmeldecontroller:

Erfassung, Fernübertragung und Anzeige von Störmeldungen

Bei der automatischen Überwachung von Brunnenanlagen, Hochbehältern, Pumpstationen oder im Bereich der kleineren lokalen Kläranlagen bietet für Kommunen der fernwirktechnische Funktionsanteil eine interessante Anwendung. Ermöglicht wurde dieses Leistungsprinzip durch die Implementierung einer Kleinsteuerung und Programmierung nach IEC61131-3. Beispielsweise mit dem Störwertmeldesystem SMC kann das System schnell an sich ändernde Prozessabläufe angepasst werden, und Fehler in Anlagen können einfach lokalisiert werden.

Das SMC-Störmeldesystem von OHP ist ein Komplettsystem zur akustischen und optischen Anzeige von bis zu 48 Störmeldungen. Dabei sind die nach DIN19235 festgelegten Meldungsarten – Meldung mit Dauerlicht, – Neuwertmeldung mit Einfachblinklicht und – Erstwertmeldung mit Einfachquittierung standardmäßig festgelegt. Optional kann das System mithilfe der angebotenen SPS-Funktionalität und der genormten IEC60870-5-101, -103, -104 sowie ModbusRTU, ModbusTCP-Kommunikationsprotokolle in bestehende Automatisierungs-, Fernwirk- und Meldeumgebungen integriert werden. Multifunktional programmierbar stellt sich das System damit auf die unterschiedlichen Anforderungen ein. Konstruktiv ist das Störwertmeldesystem für den Einsatz im Schalttafeleinbau und Verteilungsschränken entwickelt worden. Dabei kommen Industrie-Normgehäuse mit kompakten Abmessungen zum Einsatz. Das Störwertmeldesystem bietet dem Anwender optional intern steckbare Kommunikationsadapter. Mit ihnen lassen sich Netzwerke von Meldestationen einfach aufbauen, die ihrerseits über GPRS-, GSM-, ISDN- sowie Analogmodem miteinander kommunizieren. Basisversion ohne Steuerungs-Funktionalität In der Basisversion erfolgt die gesamte Parametrierung des Störmeldecontrollers über Dil-Schalter. Damit kann der Anwender folgende Punkte einstellen: – Arbeitsstrom oder Ruhestrom der Eingänge, – Zuordnung der Eingangsgruppen zu den Ausgängen, – Erstwertmeldung nach DIN19235 4.1.3.1 oder Neuwertmeldung nach DIN19235 4.1.2.1, – Eigenschaften der Ausgänge (Wischer, Dauersignal, Quittierungsart) und – Verzögerungszeit der Eingänge. Arbeitsstrom oder Ruhestrom der Eingänge Bei Einstellung \’Arbeitsstrom\‘ erfolgt die Detektierung einer Störmeldung bei einem Übergang von 0- nach 1-Signal. Bei der Einstellung \’Ruhestrom\‘ erfolgt die Detektierung einer Störmeldung bei einem Übergang von 1- nach 0-Signal. Zuordnung der Eingangsgruppen zu den Ausgängen Die Zuordnung der Eingangsgruppen zu den Ausgängen erfolgt über die jeweilige E/A-Karte. Dabei ist bei jeder ankommenden Störmeldung der Hörmelde-Ausgang solange aktiv, bis dieser quittiert wird – außer, der Hörmelder ist auf \’Wischer\‘ eingestellt. Erstwertmeldung oder Neuwertmeldung Die Einstellung der beiden Betriebsarten \’Erstwert- und Neuwertmeldung\‘ erfolgt über Dil-Schalter. Bei einer Erstwertmeldung nach DIN19235 4.1.3.1 wird nur dem zuerst zu meldenden Betriebszustand Blinken, allem nachfolgenden Dauerlicht zugeordnet. Gleichzeitig wird einer Meldung oder mehreren Meldungen zugeordneter zentraler Hör- und Sichtmelder eingeschaltet. Ist beim Quittieren der zu meldende Betriebszustand noch vorhanden, bleibt der Sichtmelder noch als Dauersignal aktiviert. Er erlischt erst, wenn der Betriebszustand in den nicht zu meldenden übergeht. Bei einer Neuwertmeldung nach DIN19235 4.1.2.1 wird jeder neu zu meldende Betriebszustand durch Blinken angemeldet, das bis zum Quittieren des Sichtmelders bestehen bleibt. Gleichzeitig wir ein einer Meldung oder mehreren Meldungen zugeordneter zentrale Hör- und Sichtmelder eingeschaltet. Der Sichtmelder und die zentralen Melder werden mit dem Quittiersignal abgeschaltet. Der zentrale Hörmelder wird beim Quittieren sofort abgeschaltet. Ist beim Quittieren der zu meldende Betriebszustand noch vorhanden, geht das Blinken in Dauerlicht über. Dies erlischt erst, wenn der Betriebszustand in den nicht zu meldenden übergeht. Im anderen Fall erlischt das Blinklicht unmittelbar nach der Quittierung. Ausgänge: Wischer, Dauersignal, Quittierungsart Die drei zur Verfügung stehenden Ausgänge lassen sich mit folgenden Eigenschaften parametrieren: – Hörmeldeausgang – Ausgang 1 – Ausgang 2 Der Hörmeldeausgang lässt sich als Wischer (40ms) oder als Dauersignal bis Quittierung über Dil-Schalter parametrieren. Das bedeutet, dass der Hörmeldeausgang solange geschaltet ist, bis die Störmeldung durch den Quittiertaster intern oder extern quittiert wurde. Für den Ausgang 1 können Einstellungen wie z.B. \’Dauersignal solange Meldung ansteht\‘ über Dil-Schalter parametriert werden. Das bedeutet, dass der Ausgang auch dann nicht zurückgesetzt werden darf, wenn der Quittierungstaster intern oder extern betätigt wird. Für den Ausgang 2 gelten die gleichen Einstellmöglichkeiten wie für Ausgang 1. Jedoch werden diese über einen anderen Dil-Schalter parametriert. Verzögerungszeit der Eingänge Um Störsignale an den Eingängen zu unterdrücken bzw. eine gezielte Eingangsverzögerung zu erreichen, sind die Eingänge mit veränderbaren Verzögerungszeiten einstellbar. Über Dil-Schalter lassen sich Verzögerungszeiten zwischen 500ms und 2min in Stufen anwendergerecht einstellen. Vollversion mit SPS-Funktionalität In der Vollversion mit SPS-Funktionalität werden die zuvor in der Basisversion ohne SPS-Funktionalität beschriebenen Funktionen nicht mehr über Dip-Schalter, sondern Software-seitig über das Programmiersystem Multiprog realisiert. Das Programmiersystem Multiprog von KW-Software stellt entsprechend der Norm IEC61131-3 die darin enthaltenen Fachsprachen AWL, ST, FBS, KOP und AS zur Verfügung. Kommunikationsschnittstellen Das SMC-Störmeldesystem beinhaltet Schnittstellen, die direkt für fernwirktechnische Protokolle und Feldbusprotokolle nutzbar sind. Die Projektierung der Kommunikationsprozeduren erfolgt dabei je nach Baugruppe und Prozedur entweder mit Multiprog oder mit einer Parameterdatei. Modembaugruppen für Fernwirkprozeduren Für den Störmeldecontroller sind Übertragungsbaugruppen für den Standleitungsbetrieb, Analog-, ISDN-, GSM-, GPRS- oder Ethernetübertragung verfügbar. Diese Baugruppen gliedern sich in externe Module oder Inhouse-Module. Externe Module werden zur Montage auf eine Standard TS35-Hutschiene gesteckt, Inhouse-Module, sogenannte Open-Frame-Module, sind bereits ab Werk montiert. Ankopplung über Modbus Die serielle Schnittstelle des SMC kann als Modbus Slave-Schnittstelle genutzt werden. Der Modbus TCP-Server wird dabei über die Ethernet-Schnittstelle angekoppelt. Über diese Schnittstelle lassen sich beliebige Modbus-Master/Modbus-Client-Daten aus der Station abfragen. Fazit: Intelligenter Störmelder mit Funktionserweiterungen Das vorgestellte Störmeldesystem versteht sich als intelligenten Störmelder mit LED-Anzeige, optionaler SPS und Kommunikationsfunktionalität. Das System ist in den Varianten mit 8, 16, 32 und 48 Eingängen bzw. LED-Anzeigen lieferbar. Mit den drei auf der Frontseite integrierten Tasten lassen sich die Meldung bzw. der Hörmelder quittieren und ein Lampentest ausführen. Zusätzliche Relaisausgänge steuern einen externen Hörmelder, die Sammelmeldung und den Überwachungskontakt. Zwei Funktionseingänge dienen der Ansteuerung von Melde- bzw. Hörmelderquittierung. Das SMC-System ist für den Einsatz zur Überwachung in der Fernwirktechnik, in der Gebäudetechnik mit Heizungs-, Lüftungs- und Klimasteuerungen (HLK) geeignet. Anwendungen wie industrielle Applikationen, wie sie speziell im Produktionsbereich anzutreffen sind, führen zur Reduzierung von Stillstandszeiten und sind damit häufiger Einsatz von Störmeldesystemen. Optional steckbare Kommunikationsadapter bilden die Voraussetzung für den Aufbau von Netzwerken in Meldestationen, die ihrerseits über GPRS-, GSM-, ISDN- sowie Analogmodem miteinander kommunizieren.

OHP Automation Systems GmbH
http://www.ohp.de

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