Konstantmoment-Anwendung profitiert von Synchronreluktanz

Energieverbrauch und Betriebsgeräusch gesenkt

Ein Beispiel für die hohe Energieeffizienz von Synchronreluktanzmotoren zeigt die Praxisanwendung an einem Doppelextruder bei einem britischen Unternehmen. Dort erzielt ein Paket aus Motor und Umrichter einen bis 15 Prozent geringeren Energieverbrauch, deutlich niedrigere Motorwartungskosten und ein geringeres Betriebsgeräusch.

Das Werk von Radius Systems im englischen Derbyshire produziert mit 14 Extrusionslinien Polyethylenrohre und mit einer Spritzgussanlage Fittings für Gas- und Wasserleitungen von Versorgungsunternehmen. Acht Linien werden durch DC-Motoren angetrieben, von denen viele älter als 20 Jahre sind. In einer stark genutzten Linie fiel der 182kW-Motor regelmäßig aus, was zu hohen Stillstandzeiten und Wartungskosten führte. Das Unternehmen schätzt, dass die jährlichen statischen und dynamischen Prüfungen, der Austausch der Bürsten und die externen Arbeitskosten sich alleine auf rund 2.500E pro Motor belaufen.

Vorher-nachher-Betrachtung

Der Vertragspartner von ABB für die Region Derbyshire, Inverter Drive Systems (IDS), hat bei der betroffenen Linie eine Vorher/Nachher-Betrachtung des DC-Motors durchgeführt. Dazu wurde die Energieeinsparung ermittelt die bestätigte, dass ein Asynchronmotor plus Frequenzumrichter die von Radius Systems geforderte Amortisierungzeit von drei Jahren erfüllt. IDS stellte dabei aber auch fest, dass der DC-Motor für die Anwendung überdimensioniert ist und mehr Energie verbraucht als notwendig. In der Modellrechnung gingen die Fachleute davon aus, dass das Energiesparpotenzial durch ein Synchronreluktanzmotor-Paket im Bereich von 8 bis 15 Prozent liegen würde – bei einer Amortisationszeit von zwei Jahren. Durch den Wegfall der Wartungskosten für den DC-Motor würde sich eine zusätzliche Kostenentlastung in Höhe der oben genannten Summe ergeben.

Moderne Antriebstechnik

Der IE4-Synchronreluktanzmotor mit 200kW und 1500 U/min bietet zusammen mit dem ABB Industrial Drive ACS880 einen deutlich höheren Wirkungsgrad als ein herkömmlicher Asynchronmotor plus Frequenzumrichter. Durch den eingesetzten Synchronreluktanzmotor ist außerdem das Geräusch in der Produktionshalle deutlich gesunken. Da solche Motoren bis zu zwei Baugrößen kleiner sein können als herkömmliche Asynchronmotor, passte er auch genau in den durch den DC-Motor freigewordenen Platz.

Umfangreiche Tests

Während ein Synchronreluktanzmotor bei Anwendungen mit quadratischem Drehmoment wie Pumpen, Lüftern und Kompressoren umfassend getestet ist, gibt es nur relativ wenige Informationen zu Konstantmoment-Anwendungen wie Extrudern. \“Zu keinem Zeitpunkt hatten wir das Gefühl, dass wir mit dieser neuen Technik ein Risiko eingehen würden\“, resümiert Rob Betts, Engineering Manager bei Radius Systems. \“Wir hatten volles Vertrauen\“

ABB Automation Products GmbH
http://www.abb.de

Das könnte Sie auch Interessieren

Weitere Beiträge

Bild: Ceratizit Deutschland GmbH
Bild: Ceratizit Deutschland GmbH
Werkzeuge – immer passend

Werkzeuge – immer passend

Eine digitalisierte Fertigung hat viele Gesichter… und Recker Technik aus Eschweiler setzt ihr auf jeden Fall einen Smiley auf. Dort bringt die Produktion mit digitalen Zwillingen mehr Effizienz in den Alltag sowie gleichzeitig mehr Überblick über das Toolmanagement und die Werkzeugkosten. Mit dabei: Zwei Tool-O-Maten, die intelligenten Werkzeugausgabesysteme von Ceratizit – dank denen immer das passende Werkzeug für den Job zur Hand ist.

mehr lesen
Bild: Hainbuch GmbH
Bild: Hainbuch GmbH
„Wie passende Spanntechnik die Automation voranbringt“

„Wie passende Spanntechnik die Automation voranbringt“

Zunehmend individuellere Kundenanforderungen, mehr Schwankungen im Auftragseingang und weniger Fachkräfte – diese Faktoren beeinflussen die Fertigungsplanung zunehmend. Gerade bei kleinen Herstellungschargen mit Losgrößen unter 100 macht in diesem Spannungsfeld die Automatisierung, etwa von Hainbuch, den Unterschied. Ein entscheidender Ansatzpunkt in der Umsetzung ist neben Maschine, Roboter und Bediener der Rüst- und Spannprozess.

mehr lesen
Bild: Schunk SE & Co. KG Spanntechnik
Bild: Schunk SE & Co. KG Spanntechnik
Futter für die Ewigkeit

Futter für die Ewigkeit

Siemens Energy setzt für die Präzisionsbearbeitung an einer Horizontaldrehmaschine Magnos Elektropermanent-Magnetspannfutter von Schunk ein. Dank der gleichmäßig dauerhaft wirkenden Magnetspannkraft erfolgt das Spannen der Werkstücke deformations- und vibrationsarm – für eine ausgezeichnete Bearbeitungs- und Oberflächenqualität. Mit der zugehörigen App lässt sich die Spannsituation simulieren und sicher parametrieren.

mehr lesen