In puncto Leistungsfähigkeit gehören die 38 Saug- und Blasfahrzeuge von Weiss+Appetito zur europäischen Spitze. Der jüngste Spross der Flotte, der \’Hornet\‘, ist ein 40-Tonnen-Koloss mit über 12m Aufbaulänge und einem nutzbaren Tankvolumen von 17m³. Mit diesem Spezialfahrzeug lassen sich sämtliche flüssige und trockene Materialen – nur mit der Luftleistung eines Kompressors – über bis zu 600m lange Leitungen und 80m hoch blasen oder aus 50m Tiefe saugen. \“Geradezu prädestiniert ist unsere starke Saug- und Blaskraft für Dachbegrünungen, wenn es heißt: Kies runter, Substrat rauf!\“, beschreibt Rolf Bart, Leiter Technik-Center der Weiss+Appetito Services AG, eines der wichtigsten Anwendungsgebiete des Fahrzeugs. \“Es lassen sich damit jedoch auch alle nicht pumpbaren Materialien wie Kies, Substrat, Mager-, Sicker- oder Blähbeton schnell, sauber und gezielt an den richtigen Ort befördern\“, so Rolf Bart weiter.
Komplette Eigenentwicklung
Auf dem Markt bislang erhältliche Systeme verfügten nicht über die gewünschten Leistungsdaten. Deshalb entschied sich das Unternehmen, den Aufbau der neuen Fahrzeuggeneration komplett selbst zu entwickeln. Wichtigstes Merkmal ist das besondere Verdichterkonzept: \“Wo marktübliche Systeme in der Regel nur auf einen einzelnen Anwendungsfall hin ausgelegt sind, gelang es uns, die Anlage auf den für uns wichtigen kombinierten Einsatz von Saugen und Blasen zu optimieren\“, erläutert Rolf Bart. Zusammen mit einem neu konzipierten Antriebsstrang sind zudem im Betrieb Treibstoffeinsparungen von bis zu 20% möglich.\“\“Bei Betriebsleistungen von bis zu 1.200 Stunden pro Jahr ist dies ein entscheidender Kostenvorteil\“, freut sich der Leiter des Technik-Centers.
Hohe Betriebssicherheit
Als Herz ihrer Steuerungen vertraut Weiss+Appetito seit vielen Jahren auf die Steuerrelais der Serie easy800. \“Dieses System ist höchst zuverlässig, einfach zu programmieren und flexibel zu erweitern. Damit bietet es mir alle technischen Möglichkeiten, um unsere Lösungen, die zum Teil unter widrigsten Umweltbedingungen arbeiten müssen, zu realisieren\“, schildert Rolf Bart die aus seiner Sicht wichtigen Vorteile. \“Zudem verfügt es über eine große Anzahl von Steuereingängen, was für unsere Anwendung entscheidend ist. Beim \’Hornet\‘ benötigen wir allein für die Integration der Endschaltererfassungen sowie der Druck-, Vakuum- und Temperatursensoren 30 Eingänge und 18 Ausgänge.\“
Einfachste Bedienung
Bei der Neuentwicklung der Steuerung stand auch die weitestgehende Entlastung des Bedieners im Vordergrund. Bislang musste sich der Anwender auf eine Vielzahl von Bedien- und Anzeigeelementen konzentrieren: \“Deren Anzahl wollten wir reduzieren und gleichzeitig eine Individualisierung der Betriebssteuerung ermöglichen\“, wie Rolf Bart ein Detail des Entwicklungspflichtenhefts beschreibt. \“Hintergrund dazu ist, dass die logistischen Prozesse bei den verschiedenen Anwendungsfeldern unserer Fahrzeuge im In- und Ausland individuelle Bedienabläufe erfordern, die wir bislang nicht abbilden konnten.\“ So lag es nahe, ein vollgrafisches Farbdisplay zu integrieren, mit dem sich Betriebszustände visualisieren und Servicefunktionen abrufen lassen. \“Das Eaton-Bediengerät der Reihe XV102 erschien uns dafür wie geschaffen\“, erinnert sich Rolf Bart an die ersten Überlegungen für das neue System. \“Die leistungsstarke und umfangreiche Projektierungsumgebung Galileo führte uns bei der Entwicklung des HMI rasch zu Ergebnissen. Auch dank der engen Applikationsunterstützung von Eaton Schweiz konnten wir das Projekt in nur zwei Monaten realisieren.\“