2018: ein neues Rekordjahr für die deutsche Bildverarbeitungsindustrie

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2018: ein neues Rekordjahr für die deutsche Bildverarbeitungsindustrie

2018 konnte die deutsche Bildverarbeitungsindustrie ihre Umsätze nochmals um +4% auf 2,7Mrd.€ steigern. Allerdings rechnet der VDMA Industrielle Bildverarbeitung mit einem Umsatzrückgang für das aktuelle Jahr.

 Knapp 43 Prozent des Umsatzes wurde 2018 in den beiden wichtigsten Exportregionen Nordamerika und Asien erzielt. (Bild: VDMA e.V.)

Knapp 43 Prozent des Umsatzes wurde 2018 in den beiden wichtigsten Exportregionen Nordamerika und Asien erzielt. (Bild: VDMA e.V.)

Die Bildverarbeitungsindustrie in Deutschland meldet seit Jahren Rekorde. Zwischen 2013 und 2017 ist der Umsatz durchschnittlich um 13% pro Jahr gewachsen. Innerhalb von zehn Jahren (2008 bis 2017) hat sich der Umsatz der Branche damit verdoppelt. 2017 hat die deutsche Bildverarbeitungsindustrie einen neuen Rekordumsatz von 2,6Mrd.? (+18%) erzielt, und im letzten Jahr diesen Rekordwert nochmals um 4% auf 2,7 Milliarden Euro steigern können. Laut der seit 1995 jährlich durchgeführten VDMA Marktumfrage Machine Vision war in den vergangenen Jahren vor allem der Export der Wachstumstreiber, mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 15% pro Jahr zwischen 2013 bis 2017. Das Inlandsgeschäft wuchs hingegen jährlich ´nur´ um 9% im Durchschnitt. 2018 stieg der Inlandsumsatz mit knapp 6% etwas stärker als das Exportgeschäft. Die beiden wichtigsten Exportregionen waren auch im letzten Jahr wieder Nordamerika (+6%) und Asien (+4%). Knapp 43% des Umsatzes der deutschen Bildverarbeitungsindustrie wurde in diesen beiden Regionen erzielt. Der Export in die europäischen Länder stieg um 5%. Der Umsatz mit den großen industriellen Branchen (Automobil- und Elektronikindustrie) entwickelte sich 2018 rückläufig, wohingegen die Umsätze mit anderen Branchen insgesamt um 4% stiegen. Der Umsatz mit nicht-industriellen Branchen wuchs um 2%.

Die deutsche Bildverarbeitungsindustrie konnte in den vergangenen 10 Jahren einen kontinuierlichen Umsatzzuwachs verzeichnen. (Bild: VDMA e.V.)

Die deutsche Bildverarbeitungsindustrie konnte in den vergangenen 10 Jahren einen kontinuierlichen Umsatzzuwachs verzeichnen. (Bild: VDMA e.V.)

Ausblick 2019

Im Juli reduzierte der VDMA seine Produktionsprognose 2019 für den deutschen Maschinenbau von bisher +1% auf -2%. Dies wird als deutlicher zyklischer Abschwung gesehen, der eine Vielzahl von Gründen hat: eine Weltkonjunktur, die weiter an Dynamik verloren hat, eskalierende Handelsstreitigkeiten und protektionistische Tendenzen in wichtigen Abnehmerländern, Brexit, ein an Schwung verlierendes Chinageschäft, Sättigungseffekte in wichtigen Märkten (Elektronikindustrie) und Unwägbarkeiten durch die Transformation der Automobilindustrie. Auch die Bildverarbeitung bleibt von alledem nicht verschont. Die monatliche VDMA Auftragseingangs- und Umsatzstatistik für Machine Vision weist seit dem vierten Quartal 2018 rückläufige Auftragseingänge im Vergleich zum Vorjahr aus. Eine Prognose für 2019 und 2020 zu treffen, ist schwierig. Die Indikatoren weisen nach derzeitigem Stand auf eine Abschwächung hin. VDMA Machine Vision rechnet für 2019 mit einem Umsatzrückgang. Fakt ist: ohne Bildverarbeitung (made in Europe) wird die Transformation der weltweiten Produktion (Digitalisierung / Industrie 4.0, e-mobility) schwer machbar sein. Und viele Zukunftsvisionen vor allem in den nicht-industriellen Branchen werden ohne Bildverarbeitung schwer realisierbar sein. So wird die Branche mittel- bis langfristig wieder auf steigende Nachfrage treffen.

Themen:

| Fachartikel

Ausgabe:

inVISION 5 2019
VDMA e.V.

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